Ein Konzept nicht nur für die Zukunft

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29. April 2020

In der Sitzung des Stadtrates vom 28. April 2020 sprachen sich alle Mitglieder für das Schwabmünchner Nahmobilitätskonzept aus. Das Konzept beschreibt dabei auch Maßnahmen, die kurzfristig umsetzbar sind.

Leitlinien haben bei allen Vorteilen auch eine entscheidende Schwäche. Man verbindet damit einen Blick in die Zukunft, die kein Mensch voraussagen kann. Deshalb ist es ab und zu recht hilfreich, eine leicht egoistische Perspektive einzunehmen. Aus dieser Perspektive frägt man sich, ob die Ziele, die ein Zukunftskonzept beschreibt, erstrebsam sind. Ob man sich also die Stadt, wie sie dort beschrieben ist, in 10, in 20 oder 30 Jahren vorstellen kann. Und das wichtigste, ob sie einem und voraussichtlich auch einer Mehrheit der Bevölkerung dann gefällt.

Gleichberechtigung im Vordergrund

Das nun durch den Stadtrat beschlossene Nahmobilitätskonzept, das seinen Ursprung 2017 mit einem ersten Workshop hatte, ist ein Konzept, das die SPD-Fraktion im Stadtrat mitträgt. Es zeigt Perspektiven, wie Verkehrspolitik in Zukunft aussehen könnte. Die Essenz des 215-Seiten-Starken Abschlussberichts ist ganz klar: gleichberechtigte Nutzung der öffentlichen Verkehrsflächen durch alle Teilnehmenden. Ob zu Fuß, per Rad oder Auto (die bis dato gängigsten Fortbewegungsmittel) - die Nutzenden müssen einander respektvoller begegnen als das heute der Fall ist.

30er-Zonen arrondieren

Um das Konzept nicht verstauben zu lassen, beauftragte der Stadtrat die Verwaltung direkt mit der Umsetzung. Selbstverständlich geht das nicht alles auf einmal, so soll im ersten Schritt der Flickenteppich von 30er-Zonen geschlossen werden. Die Straßen mit Bündelfunktion bleiben dabei zunächst mit einer höchstzulässigen Geschwindigkeit von 50 km/h versehen. Parallel arbeitet die Stadtverwaltung an der Umlegung der noch durch die Stadt laufenden Staatsstraße (Bahnhofstraße bis Giromagnystraße) auf die Süd-Ost-Tangente. Damit bekäme der Stadtrat Planungshoheit über diesen Streckenverlauf.

Ein Novum: Fahrradstraßen

Wirklich spannend stellt sich Sicht der Fraktion die Einführung sogenannter Fahrradstraßen/-zonen dar. Das sind besonders gekennzeichnete Straßen, auf den eine generelle Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h angeordnet ist und Fahrradfahrer eine gewisse Bevorrechtigung genießen. Zwar stellt das Konzept detailliert dar, welche Straßenachsen im Stadtgebiet in Frage kämen (weil die Streckenführung plausibel ist), einen Umsetzungsauftrag gab es in der jüngsten Sitzung noch nicht. Die endgültige Entscheidung, wo Fahrradstraßen ausgewiesen werden, soll jedoch nicht auf die lange Bank geschoben werden. Kurzfristig sollen außerdem Fahrradschutzstreifen angebracht oder am Ulrichsberg die Geschwindigkeit auf maximal 30 km/h (Gefahrenlage) begrenzt werden.

Mittelfristig arbeiten die Mitglieder des Stadtrates und die Stadtverwaltung gemeinsam mit dem AVV an der Einführung eines Stadtbus. Auch hierzu gab es erste Beschlüsse. Natürlich berücksichtigt das Konzept auch Fahrradabstellanlagen, bauliche Veränderungen ganzer Straßenzüge oder Anbindungen an überörtliche Fahrrad- und ÖPNV-Netze. Zusammenfassend also ein gelungenes Konzept, dass natürlich nicht in Stein gemeißelt ist. Es sind Leitlinien, auf die sich der Stadtrat verständigt, die jedoch die tatsächliche Entwicklung immer wieder berücksichtigen müssen.

Mehr Infos gibt's bei den SPD-Stadtratsmitgliedern

Das Konzept kann gerne per Mail von Stadtrat Konstantin Wamser per E-Mail angefordert werden. Ansonsten können alle Mitglieder der SPD-Stadtratsfraktion auch bei anderen Fragen oder Anliegen kontaktiert werden. Klick hier für Kontaktdaten

Interessante Links
Wikipedia zu Fahrradstraßen
Blog zur Förderung von Nahmobilität copenhagenize

[Konstantin Wamser]

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